Der Beitrag untersucht Hugo von Hofmannsthals früh entwickeltes Konzept künstlerisch-produktiver Originalität. Für Hofmannsthal ist es nicht die Vergangenheit, die die noch offene Gegenwart bestimmt, sondern die Vergangenheit erscheint umgekehrt als das eigentlich Unbestimmte und wird erst von der Gegenwart aus in einem kreativen Prozess als gegenwärtig wirksam bestimmt. Dazu deutet Hofmannsthal das bisher negativ bewertete Konzept der Epigonalität im Anschluss an Nietzsche neu als konstruktives, in moderne Werke mündendes Prinzip einer stetigen „Selbstverdoppelung“. Dieser Aneignungsprozess wird in exemplarischen Kurzanalysen der frühen Essays und Dramen im Kontext des Renaissancismus-Diskurses der Zeit veranschaulicht.
This article examines Hugo von Hofmannsthal’s early concept of artistic and productive originality. For Hofmannsthal, it is not the past that determines the still open present, but rather the past appears, conversely, as what is actually indeterminate and is only determined as far as its current effect is concerned in a creative process from the vantage point of the present. To this end, Hofmannsthal, following Nietzsche, reinterprets the concept of epigonality, previously assessed negatively, as a constructive principle of a constant “self-doubling” which leads to modern works. This process of appropriation is illustrated in brief exemplary analyses of the early essays and dramas in the context of the contemporary discourse on the Renaissance.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2021.02.08 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2021 |
Veröffentlicht: | 2021-06-18 |
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