Um die Alterität vormoderner Literatur in ihrer körpergebundenen Präsentation und gemeinschaftlichen Rezeption gegenüber einer immer schon schriftlich konzipierten und individuell gelesenen Literatur der Neuzeit zu beschreiben, betont man gerne und immer wieder die spezifische semiorale Kultur des Mittelalters. Zahlreiche Forschungen bemühen sich, das fluide, ja ephemere Ereignis, als welches sich die Literatur des Mittelalters rückblickend darstellt, vor diesem Hintergrund historisch und systematisch zu fassen. Seien es die genuinen Bedingungen des Erzählens in einer von Schriftlichkeit und Mündlichkeit gleichermaßen geprägten Situationalität höfischer Literatur, die konkreten Umstände einer Aufführung wie auch die Unwägbarkeiten schriftlicher Überlieferung – der kulturwissenschaftlich orientierten Mediävistik sind viele, durchaus schwer zu gehende Wege bereitet, um sich dieser Alterität anzunähern. Und dass diese Wege noch längst nicht ausgetreten sind, davon zeugen zahlreiche, mitunter breit angelegte Diskussionen gerade der letzten Jahre.
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2016 |
Veröffentlicht: | 2016-04-26 |
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