Erst kürzlich hat sich die Germanistik von der nationalen Rezeption des „Epimenides“ gelöst. Daran anknüpfend rekonstruiert der Aufsatz Goethes pronapoleonische Einstellung anhand von Friedrich Buchholz’ „Rom und London“ (1807) und deutet das Festspiel als Auflösung des Widerspruchs zwischen dieser Haltung einerseits und der nach der Niederlage Napoleons notwendigen Anerkennung der neuen Machtverhältnisse andererseits. Goethe lässt die Nation als Faktum gelten, wendet sich aber (wie Epimenides) von ihr ab und „fremden Zeiten“, d.h. der Weltliteratur zu.
Only recently has German Studies freed itself from the national reception of Goethe’s “Epimenides”. The article builds on this by reconstructing Goethe’s pro-Napoleonic attitude based on Friedrich Buchholz’s “Rome and London” (1807) and interprets the festival play as a resolution of the contradiction between this attitude on one hand and the necessity of recognizing the new power relations after Napoleon’s defeat on the other. Goethe takes the nation as a given fact, but (like Epimenides) turns away from it and towards “unfamiliar times”, i.e. towards world literature.
| DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2020.04.03 |
| Lizenz: | ESV-Lizenz |
| ISSN: | 1868-7806 |
| Ausgabe / Jahr: | 4 / 2020 |
| Veröffentlicht: | 2020-12-11 |
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