Dass der Tristanstoff und seine erzählerischen Realisationen im hohen Mittelalter wie ein „erratischer Block“1 aus den übrigen dominanten Erzählgattungen der Zeit, wie Heldenepos und Artusroman, herausragen, scheint seit langem Konsens mediävistischer Forschung zu sein. Doch obwohl der in allen Tristanversionen auf die eine oder andere Weise erzählte Konflikt zwischen der Liebe Tristans und Isoldes und der Gesellschaft die Texte besonders von der Minneideologie anderer Romane der Zeit zu separieren scheint, hat sich die Mediävistik seit langem darum bemüht, den spezifischen Ort mittelalterlicher Tristantexte im Gefüge zeitgenössischer epischer Gattungen genauer zu bestimmen. Gattungstypologisch orientierte Analysen der so unterschiedlich erzählten französischen und deutschen Tristantexte des 12. und 13. Jahrhunderts verwiesen sowohl auf formale als auch auf inhaltliche Merkmale der Romane, wenn es beispielsweise darum ging, die Texte Eilharts und Bérouls im heldenepischen oder spielmännischen Erzählen zu verorten.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2000.03.16 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 3 / 2000 |
Veröffentlicht: | 2000-05-01 |
Seiten 452 - 457
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