Gefühle, Stimmungen und Affekte spielen in der Literatur eine zentrale Rolle. Umso erstaunlicher ist es, dass sie in der einschlägigen Forschungsliteratur zu einem kanonischen Autor wie Thomas Mann bislang kaum Beachtung finden. Diese gefühlsanalytische Lücke möchte der vorliegende Beitrag schließen, indem er den herausragenden Stellenwert der Gefühle, paradigmatisch am Phänomen der Scham, in Thomas Manns „Luischen“ eruiert. Dadurch kann vor dem Hintergrund des zeitgenössischen Scham- und Geschlechterdiskurses gezeigt werden, dass die Scham nicht nur als repressives Instrument sozialer Herrschaft fungiert, sondern erzählerisch eingesetzt auch emanzipativ wirken kann.
Feelings, moods and affects play a central role in literature. This makes it all the more surprising that they have so far received little attention in the research literature on a canonical author such as Thomas Mann. This article aims to close this gap in the analysis of emotions by analysing the special significance of emotions in Thomas Mann’s ‘Luischen’, exemplified by the phenomenon of shame. Against the background of the contemporary discourse on shame and gender, it becomes evident that shame not only functions as a repressive instrument of social domination, but that it can also have an emancipatory effect when used in narratives.
| DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2025.02.04 |
| Lizenz: | ESV-Lizenz |
| ISSN: | 1868-7806 |
| Ausgabe / Jahr: | 2 / 2025 |
| Veröffentlicht: | 2025-06-16 |
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