Am 18. März 2005 meldete der deutschsprachige Online-Dienst von Radio Praha:
Um 10 Millionen Kronen ärmer, aber ein unschätzbares Stück Geschichte reicher ist die Tschechische Republik seit Donnerstag. Bei einer Auktion in Paris konnte die tschechische Nationalbibliothek ein kürzlich aufgetauchtes Fragment der so genannten Dalimil-Chronik aus dem 14. Jahrhundert erwerben.
Diese Meldung macht deutlich, dass es sich hier um eine Handschrift eines Texts handelt, der für die tschechische Geschichte und Geschichtsschreibung von überaus großem Wert ist; dies belegt zudem die Tatsache, dass die neu erworbene Handschrift kostbar illuminiert ist; schon für die Zeitgenossen war der Text also bedeutend. Für die Sprach- und Textgeschichtsschreibung ist die „Dalimil-Chronik“ auch deshalb ein kostbares Dokument, da sie in insgesamt drei Sprachen auf uns gekommen ist: Das alttschechische Original wurde sowohl ins (Frühneuhoch-)Deutsche als auch ins Lateinische übersetzt. Die tschechische und die deutsche Fassung sind seit Längerem bekannt – die deutsche Fassung wurde u.a. im Jahre 1859 von Venceslav Hanka in der „Bibliothek des Litterarischen Vereins in Stuttgart“ herausgegeben –, die lateinische Version wurde erst durch die Versteigerung der eingangs erwähnten repräsentativen Handschrift bekannt.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2012.01.12 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2012 |
Veröffentlicht: | 2012-04-18 |
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