Die editorische, formale und interpretatorische Erschließung der Lyrik des 13. Jahrhunderts ist nach wie vor ein Forschungsdesiderat. Die für den Minnesang des 13. Jahrhunderts von Hugo Kuhn formulierte These einer „Wende“ der Gattung zum Formalismus ist trotz einiger Relativierungen in der neueren Forschung immer noch das leitende Paradigma zur Geschichte des Minnesangs. Die Edition der „Liederdichter des 13. Jahrhunderts“ durch Carl von Kraus im Jahre 1952 ist mehr als revisionsbedürftig, Burghart Wachingers vorzügliche Ausgabe der „Deutschen Lyrik des späten Mittelalters“ (2006) hat die Forschung sehr befördert, bietet jedoch nur eine Auswahl. Das ebenfalls von Burghart Wachinger, gemeinsam mit Horst Brunner herausgegebene „Repertorium der Sangsprüche und Meisterlieder des 12. bis 18. Jahrhunderts“ (1986–1996) hat den Studien zum Sangspruch grundlegend neue Perspektiven eröffnet. Der Stand der Editorik und Forschung zu den einzelnen Sängern divergiert stark. In dieser Situation ist der von Susanne Köbele herausgegebene XXI. Band der „Wolfram-Studien“ zu den „Transformationen der Lyrik im 13. Jahrhundert“ hochwillkommen.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2021.03.07 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 3 / 2021 |
Veröffentlicht: | 2021-09-24 |
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