Im Jahr 1904 fand im Krefelder Kaiser Wilhelm Museum die Ausstellung „Linie und Form“ statt. Die heterogenen Exponate aus Natur, Kunst und Technik sollten ungeachtet ihrer Herkunft, thematischen Verschiedenheit und Unterschiedlichkeit in Material, Medium und Gattung ein formalästhetisches Prinzip veranschaulichen. Was die Muscheln und Tierpräparate, die Pflanzenornamente und Tierdarstellungen des Kunstgewerbes mit Beispielen aus Architektur- und Kunstgeschichte und den neuesten technischen Produkten verbinden sollte, war eine ‚lineare Schönheit‘ der Exponate. Sabine Mainberger nimmt in ihrer Studie „Experiment Linie. Künste und ihre Wissenschaften um 1900“ die Krefelder Ausstellung zum Ausgangspunkt einer Rekonstruktion von Theorien der Ästhetik und Kunst. Das formalästhetische Prinzip der Linie dient zum Leitfaden, um Theorien von Alois Riegl, Adolf Hildebrand, Aby Warburg und Paul Valéry zu rekonstruieren und hierfür eine Vergleichsperspektive zu gewinnen. Und es bietet über die Unterschiede von Medien und Gattungen hinweg einen Schlüssel für Analysen, die etwa Robert Musils „Die Verwirrungen des Zöglings Törleß“, Paul Valérys „Leonardo“-Essays oder Reinhold Lepsius’ Portrait von Stefan George gewidmet sind.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2012.04.10 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 2012 |
Veröffentlicht: | 2012-12-12 |
Um unseren Webauftritt für Sie und uns erfolgreicher zu gestalten und
Ihnen ein optimales Webseitenerlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Das sind zum einen notwendige für den technischen Betrieb. Zum
anderen Cookies zur komfortableren Benutzerführung, zur verbesserten
Ansprache unserer Besucherinnen und Besucher oder für anonymisierte
statistische Auswertungen. Um alle Funktionalitäten dieser Seite gut
nutzen zu können, ist Ihr Einverständnis gefragt.
Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Notwendige | Komfort | Statistik
Bitte wählen Sie aus folgenden Optionen: