Die These von Norbert Elias, nach welcher der Prozess der Zivilisation durch eine entscheidende Zäsur im späten Mittelalter markiert wird, die eine zunehmende Verinnerlichung mit sich gebracht habe, wird zwar inzwischen nicht mehr – oder zumindest nicht mehr unwidersprochen – vertreten, aber die Diskussion über signifikante Umbrüche in der europäischen Gefühlskultur hat unter anderem durch Luhmanns These neue Nahrung gefunden, nach der die Liebe – als symbolischer Code – erst im späten 17. Jahrhundert ‚erfunden‘ wurde. Die Frage, ob und wann ein Wandel der Gefühlskultur in der europäischen Geschichte stattgefunden hat und wie er zu beschreiben ist, bleibt, wie neuere Ansätze zur historischen Emotionalitätsforschung zeigen, in jedem Fall aktuell.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2006.03.16 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 3 / 2006 |
Veröffentlicht: | 2006-07-01 |
Seiten 454 - 459
Um unseren Webauftritt für Sie und uns erfolgreicher zu gestalten und
Ihnen ein optimales Webseitenerlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Das sind zum einen notwendige für den technischen Betrieb. Zum
anderen Cookies zur komfortableren Benutzerführung, zur verbesserten
Ansprache unserer Besucherinnen und Besucher oder für anonymisierte
statistische Auswertungen. Um alle Funktionalitäten dieser Seite gut
nutzen zu können, ist Ihr Einverständnis gefragt.
Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Notwendige | Komfort | Statistik
Bitte wählen Sie aus folgenden Optionen: