Form hat wieder Konjunktur. Sie wird seit einigen Jahren – analog zu Begriffen wie Autor:in, Philologie oder Interpretation – aufgewertet und kritisch neu vermessen. Goethe hat Anteil an dieser Wiederentdeckung, weil er aus den Aporien des Form-Begriffs führt. Das zeigt Rabea Kleymanns 2019 in Hamburg eingereichte Dissertation auf bestechende Weise. Dabei verändert sich freilich dieser Formbegriff, der keine ‚reinen‘ oder perfekten Formen mehr denkt, ohne deren Formwerdung ins Kalkül zu ziehen. Darauf weist der Obertitel der Arbeit mit dem Paradox der formlosen Form hin, das insbesondere in Goethes Spätwerk leitend wird, wo Kleymann eine Epistemik und Poetik des Aggregats entdeckt: Das Aggregat wird also zum Schlüssel für das Erkennen sowie für das Produzieren von Formen.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2023.02.12 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2023 |
Veröffentlicht: | 2023-06-28 |
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