„Wenn ein Autor behauptet, er habe im Rausch der Inspiration geschrieben, lügt er. Genie ist zehn Prozent Inspiration und neunzig Prozent Transpiration“, schreibt Umberto Eco 1984 in seiner Nachschrift zum „Namen der Rose“. Dass dies im späten 19. Jahrhundert nicht anders war, zeigt Petra S. McGillen in ihrer Studie, die ihren Leser*innen weit mehr als nur einen Einblick in Theodor Fontanes Werkstatt bietet. Das Buch beginnt gleich doppelt mit einem bekannten, von Fontane selbst inszenierten Beispiel eines solchen Einblicks, den es dann im Folgenden programmatisch entlarvt und korrigiert. Sowohl auf dem Cover als auch auf der ersten Seite des einführenden Kapitels findet sich jene vom Berliner Atelier Zander & Labisch 1896 aufgenommene und im November desselben Jahres in der Berliner Illustrirten Zeitung erstmals abgedruckte Photographie, die den Dichter am Schreibtisch seines Arbeitszimmers präsentiert und die Teil des kollektiven literaturgeschichtlichen Bildgedächtnisses wurde.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2021.04.09 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 2021 |
Veröffentlicht: | 2021-12-15 |
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