Der Nietzscheaner in Peter von Matt ist nie so klar zu Tage getreten wie in seinem jüngsten Buch „Verkommene Söhne, mißratene Töchter“. Die von ihm schon lange mit großem Eifer betriebene Umwertung aller Werte wird hier zum Programm. Vorbild für seine respektlose Lektüre ist Edmund, Gloucesters Sohn im „König Lear“. Unzufrieden mit seiner Bastard-Stellung am Hofe und den Vorrechten seines ehelich erzeugten Halbbruders sinniert er bitter: „fine word: legitimate“. Edmunds Sprachreflexion bringt das geltende Gesetz um Macht und Würde:
Die Identität von Sprach- und Weltwirklichkeit wird gekappt, der Logos im metaphysischen Sinn, der die Welt baut und Wort ist, baut, indem er Wort ist, weil er Wort ist und weil ohne Wort nichts ist, er wird hier liquidiert. (150)
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.1998.02.09 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 1998 |
Veröffentlicht: | 1998-07-01 |
Seiten 274 - 279
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