„Der Mensch ist nicht komplett und kann es nicht sein. Gallertartig nimmt er alle Formen an, ohne das Gefühl der Zufälligkeit seiner Existenz zu verlieren“, so Robert Musil 1926 in einem Interview über sein Romanprojekt „Der Mann ohne Eigenschaften“. Der Mensch in Musils Anthropologie ist gestaltlos. Zu allem und nichts fähig, ist seine Formung historisch variabel und unter anderem abhängig von gesellschaftlichen Strukturen und sozialen Umständen, die im „Mann ohne Eigenschaften“ eine immense Rolle spielen. Ihre umfassende Analyse nimmt sich Norbert Christian Wolf in seiner Habilitationsschrift noch einmal vor. In Robert Musil sieht Wolf einen literarischen Soziologen und im „Mann ohne Eigenschaften“ eine „erzählerische Sozioanalyse“ der kakanischen Gesellschaft, die in ihrer Differenziertheit und Anschaulichkeit nicht nur zeitgenössische wissenschaftliche Gesellschaftsanalysen übertreffe.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2014.04.10 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 2014 |
Veröffentlicht: | 2014-12-16 |
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