Unter dem Titel „Mirabilia Romae“ wird ein Komplex von unterschiedlichen Texten verstanden, der im Mittelalter sowohl in der lateinischen wie in verschiedenen volkssprachigen Fassungen außerordentlich populär war. Die „Mirabilia“ im eigentlichen Sinne gehören der antiken Tradition der descriptiones urbium an. Sie wollten jedoch nicht als eine topographisch genaue Beschreibung der antiken Stadt gelten. Sie wurden aber im Laufe der Zeit immer mehr als solche mißverstanden und insbesondere in den deutschen und niederländischen Fassungen zu einer Art Pilgerführer umgestaltet und verwendet. Der ursprüngliche Text ist bereits dreigeteilt. Er setzt sich zusammen aus einer Liste von antiken Bauwerken Roms, einer Sammlung von Legenden, die sich auf einige der genannten Gebäude beziehen, und der Beschreibung eines Rundganges durch die Stadt. Die Schrift ist anonym überliefert und dürfte aus dem 12. Jh. stammen. Für die Autorschaft des Benedictus de Sancto Petro und dessen vermeintlich politische Motive zum Verfassen des Textes gibt es keine Beweise.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.1999.01.14 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 1999 |
Veröffentlicht: | 1999-01-01 |
Seiten 130 - 134
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