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Dokument Neues Licht auf alte Fragen – Die Stellung des Leipziger Fragments in der Überlieferungsgeschichte des „Heliand“
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Neues Licht auf alte Fragen – Die Stellung des Leipziger Fragments in der Überlieferungsgeschichte des „Heliand“
Die Stellung des Leipziger Fragments in der Überlieferungsgeschichte des „Heliand“

  • Heike Sahm

Das im April 2006 in der Leipziger Universitätsbibliothek entdeckte "Heliand"- Fragment ist für die Überlieferungsgeschichte des Textes von hoher Bedeutung. Es stammt offensichtlich aus derselben Handschrift wie das heute in Berlin verwahrte Fragment P. Was in P bislang nicht nachweisbar war (Akzente, Fitteninitiale), findet sich in L; auch weitere Besonderheiten (Versinitialen, abgesetzte Verse, Korrekturen) haben P und L gemeinsam. Der Fundort legt nahe, dass es sich bei *L um jenen Codex handelt, der den sächsischen Humanisten des 16. Jahrhunderts bekannt war. Demnach wären in L und P Fragmente jener Handschrift erhalten, aus der Flacius die Vorreden entnommen hat. Da P und L dem Archetypus besonders nahe stehen, ist die Datierung der Vorreden neu zu überprüfen.

The "Heliand" fragment discovered in the Leipzig University library in April 2006 is of great importance in establishing the tradition of this text. It clearly comes from the same manuscript as the fragment P, which is now kept in Berlin. Elements which hitherto could not be shown in P (accents, section initials) are present in L; further special features (line initials, the composition of lines, corrections) are common to P and L. The place where *L was found indicates that it is a codex which was known to the 16th century Saxon humanists. It follows that L and P are fragments of the manuscript from which Flacius took the preface. Because L and P are particularly close to the archetype, the dating of the preface must be reconsidered.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2007.01.07
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7806
Ausgabe / Jahr: 1 / 2007
Veröffentlicht: 2007-01-01

Seiten 81 - 98


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