Die Zeiten, in denen der „Wigalois“ des Wirnt von Grafenberg als nachklassischer, synkretistischer, ja epigonaler Artusroman abgewertet wurde, sind längst vorbei. Die narrative Struktur des Werkes sei als bewusste Collage verschiedener literarischer und außerliterarischer Bausteine angelegt, deren Synthese so glücklich nur im Rahmen der innovativen Gattung des Artusromans gelingen konnte. Dieser bekannten These von Hans-Jochen Schiewer schließt sich Michael Veeh in seiner Fribourger Dissertation an und wertet Wirnts „poetisches Verfahren“ als „einen eigenen, selbständigen Weg arthurischen Schreibens“, der gleichzeitig und gleichwertig als Alternativmodell neben dem als ‚klassisch‘ geltenden Modell Chrétien-Hartmannscher Prägung bestanden habe. Die heterogenen Erzählwelten, die der Protagonist im Roman durchlaufe, entwerfe Wirnt auf Basis „verschiedenste[r], frei verfügbare[r] narrative[r] Bausteine und Muster […], die sich in der Welt der höfisch-adeligen Führungselite zu Beginn des 13. Jahrhunderts großer Beliebtheit erfreuten“. Übergreifendes Ziel der Studie ist herauszuarbeiten, wie Wirnt im Einzelnen mit diesem ‚Baukastensystem‘ umgeht, welche Vorstellungsmuster seine Erzählwelten prägen und worin die „spezifischen Merkmale des ‚Wirntschen‘ Romanmodells liegen“.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2017.03.08 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 3 / 2017 |
Veröffentlicht: | 2017-09-21 |
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