Mit ihrer Studie „Fremde Historien“, die 2002 von der Philosophischen Fakultät der Universität Freiburg (Schweiz) als Habilitationsschrift angenommen wurde, möchte Martina Backes der Forschungsdiskussion zu deutsch-französischen Literaturbeziehungen neue Impulse geben. Dass es auf diesem Feld des Kulturkontakts noch viele Desiderate gibt, ist unbestritten: So fehlt es an neueren Gesamtdarstellungen zur Überlieferungs- und Rezeptionsgeschichte ebenso wie an Spezialstudien zur Auswahl der adaptierten Stoffkreise und Textsorten, zur chronologischen und geographischen Streuung des Einflusses der französischen auf die deutsche Literatur, zu den Vermittlungswegen und zu den Gruppen und Institutionen, welche den literarischen Austausch trugen. Backes knüpft vor allem an Joachim Bumkes grundlegende Forschungen zu romanisch-deutschen Literaturbeziehungen an, verlagert den Schwerpunkt jedoch auf das Spätmittelalter. Dabei erweitert sie den Fragehorizont um mediengeschichtliche Problemstellungen: Unter kodikologischer Perspektive geht es ihr um die Übergänge von mittelalterlichen Handschriften zu gedruckten Büchern. Indem sie die Ausstattungsniveaus der französischen und deutschen Handschriften und Drucke vergleicht sowie die Illustrationen und die Bezüge zwischen den Texten und Bildern, möchte sie die Funktion der Bücher als Zeichenträger erschließen. Kontinuitäten und Brüche in der Geschichte der spätmittelalterlichen Literatur können auf diese Weise sowohl auf der Ebene der stofflichen und stilistischen Übernahmen betrachtet werden als auch im Blick auf die Materialität und Medialität der Kommunikation.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2008.03.20 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 3 / 2008 |
Veröffentlicht: | 2008-11-10 |
Seiten 477 - 479
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