Eine grundlegende Aufarbeitung des Begriffs des Sammelns und der unterschiedlichen Praktiken, die er umfasst, steht für das Mittelalter noch aus. Der vorliegende Band, der die Vorträge des Anglo-German Colloquium aus dem Jahr 2019 dokumentiert, trägt aus der Perspektive der germanistischen Mediävistik in maßgeblicher Weise dazu bei, die Forschungslücke zu schließen. Tagung und Band richten den Fokus auf das Sammeln als eine literarische Praxis und konzentrieren sich damit auf Arten und Weisen des Sammelns, die auf Worte und Texte bezogen sind. Aus diesen spezifischen Gegenständen ergebe sich, so die Herausgeber, dass sie – im Unterschied zu Objekten in anderen Sammlungskontexten – nicht neu funktionalisiert oder gänzlich von üblichen Funktionen befreit würden. Vielmehr gehe literarisches Sammeln insbesondere mit der Vermittlung von Wissen einher. Diese Funktion stehe der kunstfertigen Gemachtheit, die die gesammelten sprachlichen Einheiten ebenfalls in der Regel auszeichnet, nicht entgegen, sondern würde sich mit ihr verbinden.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2025.01.11 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2025 |
Veröffentlicht: | 2025-03-19 |
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