„Figuren haben offenbar Konjunktur“, stellt Linus Möllenbrink in der Einleitung zu seiner Dissertationsschrift fest. Überdies darf man wohl festhalten, dass auch sein kognitionswissenschaftlicher Zugang zur Figurenthematik einem anhaltenden Trend in der Figurenforschung entspricht. Mit diesem Zugang erlangen aber die mimetischen Aspekte einer Figur neben ihren artifiziellen wieder größere Aufmerksamkeit, wie Möllenbrink ausführt: „Weil die Bildung des mentalen Modells literarischer Figuren analog zur Wahrnehmung unserer Mitmenschen funktioniert und zum Teil auf denselben Basis-Annahmen beruht, besitzt das Konzept wieder eine größere Offenheit dafür, sich Figuren wie reale Personen vorzustellen“. Diese Doppelperspektive auf die Figur jedoch auch konsequent einzunehmen und zu verfolgen, scheint ein Zug jüngerer Forschungsarbeiten zu sein; dass sie für Möllenbrinks Arbeit Programm ist, lässt sich schon dem Titel entnehmen. Zugleich will Möllenbrink damit zur „umfassende[n] Auswertung der Figuren(konstellation) im ‚Tristan‘“ beitragen, die von Tomas Tomasek als Forschungsdesiderat ausgewiesen wurde.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2022.01.10 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2022 |
Veröffentlicht: | 2022-03-18 |
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