In seiner „Theorie des Revolutionsdramas“ durchquert Lars Friedrich ein Gebiet der deutschen Literaturgeschichte, das in der Forschung ein erstaunlich verwaistes Dasein fristet. Nur einzelne, mittlerweile historisch gewordene Aufsätze von Reinhold Grimm oder Walter Hinderer, deren Überlegungen von Ulrike Dedner monografisch weitergeführt wurden, haben überhaupt zu fragen gewagt, welchen formalen Prinzipien das Revolutionsdrama folgt. Dabei wurde die Neigung von Revolutionsdramen zu einer Spiel-im-Spiel-Struktur betont. Weil moderne Revolutionsereignisse „immer schon als Theater aufgefasst“ wurden, ist die Unterbrechung, Reflexion und Verdopplung des Spiels dasjenige Instrument, welches es den Stücken erlaubt, die Revolutionshandlung utopisch in die Wirklichkeit hinein zu verlängern.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2025.02.08 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2025 |
Veröffentlicht: | 2025-06-16 |
Um Ihnen ein optimales Webseitenerlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies. Mit dem Klick auf „Alle akzeptieren“ stimmen Sie der Verwendung von allen Cookies zu. Für detaillierte Informationen über die Nutzung und Verwaltung von Cookies klicken Sie bitte auf „Anpassen“. Mit dem Klick auf „Cookies ablehnen“ untersagen Sie die Verwendung von zustimmungspflichtigen Cookies. Sie haben die Möglichkeit, Ihre Einstellungen jederzeit individuell anzupassen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.