Nur auf den ersten Blick zeigt sich die „Götterlehre“ von Karl Philipp Moritz als Schulbeispiel eines gräkophilen Klassizismus. Auf den zweiten lässt das Kapitel über die kleinasiatische Gottheit Kybele eine klassizistische Formkultur weit hinter sich. Moritz begreift stattdessen, im Kontext zeitgenössischer Philosophie und der eigenen Erfahrungsseelenkunde, die Phantasiewelt der griechischen Mythologie als Tor zu amorphen, rationaler Begrifflichkeit verschlossenen psychischen Tiefenschichten, in denen schließlich auch das Schöne selbst gründet.
At first glance Karl Philipp Moritz’s “Götterlehre” (Treatise on the Gods) appears to be a textbook example of graecophile classicism. However, on closer examination it becomes clear that the chapter on the deity Cybele from Asia Minor goes far beyond a culture of classical forms. Instead, Moritz understands – from the context of contemporary philosophy and his own empirical psychiatry – the fantasy world of Greek mythology as a gateway to amorphous deep layers of the psyche which are closed to rational terminology and which are the ultimate foundation of beauty itself.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2023.02.02 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2023 |
Veröffentlicht: | 2023-06-28 |
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