Das Buch bietet im Wesentlichen eine teils chronologisch, teils typologisch strukturierte Folge von Interpretationen deutscher Verserzählungen vom Stricker bis Hans Sachs. Hinzu kommen zwei kürzere Abschnitte zum Fabliau in Frankreich und ein größerer zum „Decameron“ sowie sehr knappe Ausführungen zur italienischen Novellistik vor Boccaccio, zu den „Canterbury Tales“, zur frühen „Decameron“-Rezeption in Italien, Frankreich und Deutschland und zu den deutschen Prosaerzählungen des 16. Jahrhunderts.
Eine ambitionierte Einleitung (Kap. 1) greift altbekannte Theoriedebatten auf. Es geht um die Möglichkeiten und Bedingungen von Geschichtsschreibung im Allgemeinen (der Geist Hayden Whites wird noch einmal beschworen) und von Literatur- bzw. Gattungsgeschichtsschreibung im Besonderen. Grubmüller plädiert vernünftiger Weise für ein Modell von Gattungsgeschichte, das „Gattungen als flexible Ordnungsmuster“ (S. 11) begreift, als „tradierte Konventionen“ (S. 15), die sich historisch in literarischen Reihen entfalten. Er zieht damit eine Konsequenz aus der Kritik an Hanns Fischers Mären-Begriff, kann sich von diesem aber dann doch nicht lösen.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2009.01.11 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2009 |
Veröffentlicht: | 2009-04-24 |
Seiten 133 - 138
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