Jutta Breyl stellt ihren Studien zur Rahmenkomposition des höfischen Romans im 17. Jahrhundert einen Satz Harsdörffers voran, der die Bedeutung des Titelbildes für den Erfolg eines Buches hervorhebt: „Bey dieser Zeit / ist fast kein Buch verkaufflich / ohne einen Kupfertitel / welcher dem Leser desselben Inhalt nicht nur mit Worten / sondern auch mit einem Gemähl vorbildet.“ (S. 11) Das gewählte Zitat bezeugt die hohe zeitgenössische Aufmerksamkeit für Frontispiz und Titelgraphik – die eigentlichen Gegenstände der Arbeit –, und es verweist auf eine Grundfunktion barocker Romantiteleien, die hier freilich nicht – wie gelegentlich sonst in der Forschung – als Ergebnis, sondern als Ausgangspunkt der Untersuchung markiert ist. Unter der leitenden Frage, wie die Bild- und Textanteile der Rahmenkomposition die Romane dem Publikum vermitteln und „wie sich einzelne Romane, aber auch die verschiedenen Entwicklungsphasen höfisch-historischen Erzählens“ darin „widerspiegeln“ (ebd.), unternimmt Breyl es gleichsam nebenbei, die Geschichte der Gattung im deutschsprachigen Raum aus der paratextuellen Inszenierung der ‚Werke‘ zu rekonstruieren.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2008.04.11 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 2008 |
Veröffentlicht: | 2009-01-19 |
Seiten 613 - 617
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