Es ist eine fratzenhaft-schielende Gestalt mit Hörnern und Reißzähnen, die den Betrachter vom Buchdeckel aus ansieht und den Sammelband eröffnet: Das teuflische Tyrannenbild entspringt der Allegorie der schlechten Regierung des von Ambrogio Lorenzetti angefertigten Freskenzyklus „Allegoria ed effetti del Buono e del Cattivo governo“ (Palazzo Pubblico, Siena, 1338/1339). Unmittelbar macht der Band also sichtbar: Jemanden als Tyrannen darzustellen, bedeutet, ihn zu verurteilen, ja zu dämonisieren. Der Tyrann und das mit ihm verbundene Herrschaftskonzept der Tyrannis sind pejorative Kategorien. Das Sprechen über sie, so die Herausgeberin und die Herausgeber in der Einleitung (Gold, Schanze, Tebruck, S. 1–18), erfolgt in der Regel aus einer Außenperspektive und geht einher mit einer negativen Bewertung. Damit „ist die Zuschreibung ‚Tyrann‘ eine Aus- und Abgrenzungskategorie, die […] eine ‚wir gegen ihn‘-Konstellation evoziert“ (S. 2).
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2024.03.08 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 3 / 2024 |
Veröffentlicht: | 2024-09-30 |
Um Ihnen ein optimales Webseitenerlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies. Mit dem Klick auf „Alle akzeptieren“ stimmen Sie der Verwendung von allen Cookies zu. Für detaillierte Informationen über die Nutzung und Verwaltung von Cookies klicken Sie bitte auf „Anpassen“. Mit dem Klick auf „Cookies ablehnen“ untersagen Sie die Verwendung von zustimmungspflichtigen Cookies. Sie haben die Möglichkeit, Ihre Einstellungen jederzeit individuell anzupassen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.