Die Studie von Jeongseon Hyeon ist zwei Autoren gewidmet, deren Poetiken gemeinhin als gegenläufig beschrieben werden können: Auf der einen Seite, in den Worten der Verfasserin, der konservative Ästhetiker Botho Straus („Kunst ist nicht für alle da“), auf der anderen Seite der anti-elitäre Pop-Autor Rainald Goetz („Abfall für alle“). Hyeon bringt ausgewählte Texte der beiden Schriftsteller über das Erkenntnisinteresse zu Zeit und Sinn zusammen und will zeigen, dass die Positionen von Goetz und Straus sich in ihrem Verlangen nach „wahren Erkenntnissen in der Literatur“ (Klappentext) treffen. Von der Überlegung ausgehend, dass die menschliche Suche nach Sinn untrennbar mit der Zeiterfahrung verbunden sei, nimmt die Arbeit Literatur als besonderen „Möglichkeitsraum der Sinn- und Verstehenserfahrung“ an und interessiert sich im Speziellen für die „ästhetische Erfahrung des ‚Augenblicks‘ in der Sprache, in welcher der Sinn oder das Sinnvolle […] häufig als etwas Unbeschreibbares und Plötzliches geäußert wird“. Straus strebe den Augenblick des Erkennens als Wiederbegegnung mit dem Ursprünglichen an, Goetz die Potenzialität des Augenblicks, in dem alles neu entstehe.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2024.04.12 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 2024 |
Veröffentlicht: | 2024-12-13 |
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