Dieser Beitrag untersucht Theodor W. Adornos nahezu in Vergessenheit geratenen Essay „Ist die Kunst heiter?“ erstmals im Zusammenhang seines Entstehungs- und frühen Veröffentlichungskontexts. Damit sind zwei Ziele verbunden: Erstens möchte der Beitrag zeigen, dass Adornos Heiterkeitskonzeption wesentlich als Beitrag zum Zürcher Literaturstreit zu verstehen ist und damit konkret auf die Einlassungen Emil Staigers zur Heiterkeit der Kunst reagiert. Zweitens ist damit die These verbunden, dass Adornos Essay keineswegs ein generelles „Heiterkeitsverbot“ ausspricht – wie von der Forschung gleichsam als common sense vorausgesetzt –, sondern vielmehr die mit Heiterkeit verbundenen glücksversprechenden Implikationen zu retten sucht.
This article examines Theodor W. Adorno’s nearly forgotten essay “Ist die Kunst heiter?” (‘Is Art Lighthearted?’) for the first time in the context of its genesis and the time following its publication. This has two objectives: firstly, the article is intended to show that Adorno’s concept of lightheartedness is essentially to be understood as a contribution to the Zurich literary controversy and is thus a specific response to Emil Staiger’s views on the lightheartedness of art. Secondly, and related to the first point, it is argued that Adorno’s essay by no means expresses a general “ban on lightheartedness” – as researchers have proposed to be virtually common sense – but instead seeks to preserve the implications of promised happiness which are associated with lightheartedness.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2019.04.06 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 2019 |
Veröffentlicht: | 2019-12-06 |
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