Auf dem Gebiet der Ästhetik waren im 19. Jahrhundert zwei konträre Lehren vorherrschend. Neben der populären, aus der akademischen Welt herausragenden idealistischen Ästhetik, die Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831) maßgeblich prägte, entwickelte sich zu dieser im Gegensatz – tendenziell eher im habsburgischen Raum verortet und an der naturwissenschaftlichen Methodik orientiert – die auf Johann Friedrich Herbart (1776–1841) zurückgehende formale Ästhetik. In der umfangreichen Einleitung zu seiner Quellenedition „Texte der formalistischen Ästhetik“ weist der Herausgeber Ingo Stöckmann auf deren disziplinären Charakter hin. Als „disziplinäre Ästhetik“ war sie „Teil der in der Universität als akademische Disziplin gepflegten Philosophie“. Sie hatte keinen Friedrich Theodor Vischer (1807–1887), der in Schriftstellerkreisen verkehrte, keinen Moriz Carrière (1817–1895), der das ästhetische Wissen für größere bürgerliche Kreise popularisierte. Dies dürfte ein Grund dafür gewesen sein, dass die formalistische Ästhetik eher unbekannt blieb.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2021.04.08 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 2021 |
Veröffentlicht: | 2021-12-15 |
Um unseren Webauftritt für Sie und uns erfolgreicher zu gestalten und
Ihnen ein optimales Webseitenerlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Das sind zum einen notwendige für den technischen Betrieb. Zum
anderen Cookies zur komfortableren Benutzerführung, zur verbesserten
Ansprache unserer Besucherinnen und Besucher oder für anonymisierte
statistische Auswertungen. Um alle Funktionalitäten dieser Seite gut
nutzen zu können, ist Ihr Einverständnis gefragt.
Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Notwendige | Komfort | Statistik
Bitte wählen Sie aus folgenden Optionen: