Dieser Beitrag untersucht Peter Handkes Erzählung „Don Juan (erzählt von ihm selbst)“ vor dem Hintergrund der feierlichen Errettung von Sprache, Ich und Wirklichkeit, die für das Spätwerk des Autors so prägend ist. Handkes Don Juan ist kein klassischer Eroberer – sein Handeln entfaltet sich vielmehr als offenes, unvoreingenommenes Schauen. Seine amourösen Abenteuer, von denen er in einer Folge steter Wiederholungen und Varianten berichtet, kulminieren in geglückten Augenblicken, in denen das Ich an einer „mühelosen Gegenwart“ teilhat. Als „Herr seiner Zeit“ gelingt es Don Juan zugleich, das Bedürfnis nach Dauer und Zusammenhang zu realisieren, das Handkes Schreiben durchweg motiviert. Das nachträgliche Erzählen erweist sich dabei als heilsamer Prozess, durch den sich die Kontinuität des Ich „frei phantasieren“ lässt.
This article explores Peter Handke’s novella “Don Juan (erzählt von ihm selbst)” in light of the solemn redemption of language, self, and reality which is so characteristic of the author’s later writing. His Don Juan is not a seducer in the traditional sense, but approaches women with the naïve, unprejudiced perception that is the trademark of Handke’s protagonists. His amorous adventures, which he narrates in a series of repetitions and variations, culminate in moments of effortless reconnection with the world. A “master of his time”, Don Juan realises the very desire for coherence that constantly motivates Handke’s texts. Transforming experience into narrative proves to be a restorative process by which Don Juan is able to envision the continuity of the self.
| DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2009.02.08 |
| Lizenz: | ESV-Lizenz |
| ISSN: | 1868-7806 |
| Ausgabe / Jahr: | 2 / 2009 |
| Veröffentlicht: | 2009-07-27 |
Seiten 281 - 299
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