Die Mittelhochdeutsche Grammatik von Hermann Paul, deren inzwischen 25. Auflage hier zu besprechen ist, hatte in der Erstauflage von 1881 einen Umfang von knapp 80 Seiten. Bis zur 10. Auflage von 1918, der letzten von Hermann Paul selbst betreuten, war sie bereits auf ca. 240 Seiten angewachsen. In gewisser Weise hatte also schon Paul selbst begonnen, sich von der ursprünglichen Konzeption einer „kleinen grammatik … für studenten“ (1. Aufl. S. V) zu entfernen. Die Entwicklung hat sich bei den verschiedenen Bearbeitern, die sich nach Pauls Tod der Grammatik annahmen, fortgesetzt. Neue Erkenntnisse wurden in die Grammatik aufgenommen, gleichzeitig wurde – auch in der neuesten Auflage – „Vieles von dem beibehalten, was frühere Bearbeiter an Detailinformationen und Einsichten beigetragen haben“ (S. VI). Dies wird damit begründet, dass auch Informationen „ohne strukturellen oder sprachsystematischen Aussagewert“ (S. VI) dem Nutzer „durchaus wertvolle Zusatzinformationen liefern“ (S. VI) können. Das ist natürlich richtig, und so ist es eigentlich weder verwunderlich noch wirklich zu bedauern, dass die Paul‘sche Grammatik ihren Umfang im Laufe der inzwischen mehr als 125jährigen Bearbeitungszeit fast verzehnfacht hat. Es wäre sicher reizvoll, für einzelne Bereiche die Vermehrung der Informationen durch die verschiedenen Bearbeiter zu verfolgen und zu prüfen, was von den ursprünglichen Formulierungen Hermann Pauls geblieben ist. Im vorliegenden Zusammenhang ist dies nicht möglich, hier soll es vor allem um das Verhältnis zur vorangegangenen 24. Auflage aus dem Jahr 1998 gehen, die von Peter Wiehl und Siegfried Grosse bearbeitet wurde.
| DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2010.03.14 |
| Lizenz: | ESV-Lizenz |
| ISSN: | 1868-7806 |
| Ausgabe / Jahr: | 3 / 2010 |
| Veröffentlicht: | 2010-12-01 |
Seiten 473 - 476
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