Die in der Mediävistik omnipräsente Alteritätsdebatte schlägt sich auch in dem zu besprechenden Sammelband nieder. 1 Er geht zurück auf eine Tagung an der Universität Osnabrück aus dem Jahr 2007, auf der die Frage diskutiert wurde, ob und wie narratologische Kategorien auf die mittelalterliche Literatur angewendet werden können. Weil das Instrumentarium der Narratologie an modernen Romanen entwickelt wurde, steht die mediävistische Forschung unter einem gewissen Legitimationszwang. Kann mittelalterliches Erzählen überhaupt mit derselben Terminologie beschrieben und analysiert werden wie die Literatur der Moderne? Diese Frage steht im Zentrum des Streitgesprächs, das die beiden Herausgeber zum Ausgangspunkt der Tagung machten und das am Ende des Bandes abgedruckt ist (vgl. S. 429–444). Harald Haferland übernimmt darin die Position des ‚Advocatus diaboli‘ und hält es für unvertretbar, den Begriff der Fokalisierung sowie viele andere narratologische Kategorien auf mittelalterliche Erzählungen zu übertragen. Seine Vorstellung von der wachsenden Komplexität narratologischer Verfahren kritisiert Matthias Meyer hingegen als teleologisch und spricht sich für die Erarbeitung von Kontinuitäten aus.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2013.01.11 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2013 |
Veröffentlicht: | 2013-04-05 |
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