Nach der 1995 veröffentlichten „Einleitung“ zur Frankfurter Kafka-Ausgabe (FKA) liegen mit „Process“ und „Beschreibung eines Kampfes. Gegen zwölf Uhr [...]“ die ersten Bände der FKA vor. Die überlieferten Manuskripte sind hier – wie es sich schon bei der ebenfalls von Reuß und Staengle besorgten Brandenburger Kleist-Ausgabe bewährt hat – vollständig faksimiliert und mit einer seitenweise gegenübergestellten typographischen Umschrift versehen, die Einfügungen, Streichungen, Überschreibungen und sonstige Eingriffe Kafkas sowie die Eintragungen des Kafka-Freundes und -Herausgebers Max Brod integral verzeichnet. Eine beigelieferte CD-ROM speichert den faksimilierten Gesamttext und seine Umschrift; Einzelstellen und wiederkehrende Strukturen sind nun leicht aufzufinden, so dass sie linguistisch oder literaturwissenschaftlich betrachtet werden können. Reuß und Staengle nehmen das kritische Moment einer Edition handschriftlicher Texte ernst: „Im Verhältnis zu einem Buchtext verlaufen die Linien der Kafkaschen Handschrift in Mäandern, die die Edition nicht auf einen Lesetext zu begradigen, sondern als solche zu beschreiben hat.“ Die Brüche innerhalb der niemals abgeschlossenen Erzählkomplexe werden offen gelegt, anstatt künstlich einen Werkzusammenhang zu konstruieren, der aufgrund des vorliegenden Materials nicht (mehr) eindeutig erkennbar ist.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2001.02.12 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2001 |
Veröffentlicht: | 2001-04-01 |
Seiten 301 - 306
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