Es gibt einige Lieblingsbegriffe, die in kaum einer Veröffentlichung fehlen, der es um Werbung für mittelalterliche Literatur und Sprache im aktuellen Deutschunterricht gelegen ist: „Popularität“ gehört dazu, „Faszinosum“ ist auch ein solcher Begriff, „Potenzial“ ein anderer. Im Spannungsfeld zwischen diesen Begriffen eröffnen sich die ganze Misere jenes germanistischen Gegenstandsbereiches, der von den bildungspolitischen und fachdidaktischen Wenden der 1970er Jahre am nachhaltigsten getroffen wurde, und der ganze Enthusiasmus, mit dem eine gar nicht so geringe Zahl von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern seit einigen Jahren nachdrücklich und argumentativ bestens gerüstet seine unterrichtliche Wiederbelebung propagiert. Denn Popularität und Faszination des Mittelalters müssen derzeit noch als Größen beschworen werden, die sich ganz überwiegend außerhalb der Schule und des Unterrichts finden in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen, und die Rede vom Potenzial schließt dessen Unausgeschöpftsein in der Realität der Klassenzimmer mit ein.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2018.03.10 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 3 / 2018 |
Veröffentlicht: | 2018-09-20 |
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