Rilkes Sonette an Orpheus sind durch ein Paradox geprägt. Einerseits verlässt ihre Sprache die Funktion der Referenz, ihr Dichten vollzieht sich als ein Sprachhandeln, das allein geeignet sei, das Leid des menschlichen Daseins zu heilen. Andererseits legitimiert das Ich der Gedichte diese Macht seiner dichterischen Sprache durch den Bezug auf ein Äußeres, den Gott Orpheus, und die von ihm empfangene Inspiration. Diesem Paradox geht der Aufsatz vor allem in Deutungen der Sonette I 3 und I 26 nach.
A paradox lies at the centre of Rilke’s Sonnets to Orpheus. Their language rejects its referential function in favour of a poetics of linguistic acts, which is the only way to heal the suffering of human existence. On the other hand, the “I” of the poems bases the legitimacy of its mission on an external instance, the god Orpheus, and on the inspiration it derives from him. The article discusses this paradox, focusing mainly on the sonnets I 3 and I 26.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2008.04.06 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 2008 |
Veröffentlicht: | 2009-01-19 |
Seiten 557 - 572
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