Die Anekdote lässt sich als Textsorte und als Erzählverhalten von zwei entgegengesetzten Polen her bestimmen. Auf der einen Seite steht die sprechende Anekdote als genau bestimmte apophthegmatische Form: Sie schließt mit einem pointierten Ausspruch ab, der die Situation, in der er gegeben wird, zugleich transzendiert. Auf der anderen Seite steht die Anekdote, die sich über ihren historischen Stoff definiert: In ihr geht es um ein kleines Ereignis, das Faktizität beansprucht, aber nicht in den Sinnzusammenhang einer großen Geschichte aufgehoben werden kann und insofern stumm bleibt.
The anecdote – both as a genre and as a way of storytelling in everyday life – can be defined by an opposition. On the one hand, there is the speaking anecdote as a clearly defined apophthegmatic form: it ends with a sentence which brings a given situation to the point and at the same time transcends it. On the other hand, there is the category of anecdotes which are determined by their historical matter: they are concerned with a minor incident claiming a facticity which cannot be integrated into the context of major history and therefore remains mute.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2013.02.03 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2013 |
Veröffentlicht: | 2013-07-17 |
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