Der Aufsatz widmet sich anhand der frühaufklärerischen Komödie den literaturhistorischen Ermöglichungsbedingungen von verzeitlichter Gegenwart, die unter dem Einfluss von soziologischen und geschichtswissenschaftlichen Konzepten derzeit große Konjunktur hat. Ausgehend von Gottscheds Normpoetik werden Johann Elias Schlegels Überlegungen zum Theaterwesen auf ihre Gegenwartsbezüge hin untersucht. An Schlegels „Der Geschäfftige Müßiggänger“ und Lessings „Der junge Gelehrte“ lässt sich daraufhin exemplarisch zeigen, wie Prozesse der Verzeitlichung und Aktualisierung die Stücke selbst dominieren und die poetologischen Maßgaben des Verlachens und der Typenkomödie zusehends unterlaufen.
Using the early Enlightenment comedy as an example, this article deals with the conditions for the literary history of the temporalised present which, under the influence of sociological and historical concepts, is currently enjoying great popularity. Johann Elias Schlegel’s reflections on the theatre are examined with the help of Gottsched's normative poetics to assess their relevance to the present. Schlegel’s “Der Geschäfftige Müßiggänger” (‘The Busy Idler’) and Lessing’s “Der junge Gelehrte” (‘The Young Scholar’) then exemplify how processes of temporalisation and updating dominate the plays themselves and undermine the poetological requirements of derision and the comedy of types.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2019.04.02 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 2019 |
Veröffentlicht: | 2019-12-06 |
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