Die Historiker haben die Idee eines deutschen Sonderwegs in die Moderne längst mit erheblichen Zweifeln versehen. Kaum zu bestreiten ist aber, dass sich in Deutschland seit dem späten 18. Jahrhundert ein Sonderbewusstsein entwickelt. In Texten des ‚Sturm und Drang‘, der Romantik, dann wieder konzentriert um 1900 und noch einmal in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wird die Vorstellung eines deutschen Gegenmodells zur westlich-demokratischen, individualistischen und rationalistischen Moderne entworfen. Daniela Gretz untersucht in ihrer Dissertation eine Diskursformation dieser langen mentalitätsgeschichtlichen Linie und versieht sie mit dem auf Herman Nohl zurückgehenden Begriff der ‚deutschen Bewegung‘. Dass die dahinter stehenden Konzepte um 1900 aber schon eine längere Geschichte besitzen, wird von der Verfasserin deutlich herausgestellt.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2009.04.13 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 2009 |
Veröffentlicht: | 2010-02-22 |
Seiten 632 - 634
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