Der Titel der vorliegenden Arbeit, die 1993 als Dissertation bei O. Ehrismann in Gießen entstand, läßt wichtige neue Erkenntnisse erwarten: Mit Recht weist die Verfasserin darauf hin, daß „eine zusammenhängende Untersuchung zur Rezeption des Parzivalstoffes in der deutschen Literatur über einen längeren Zeitraum“ bisher nicht vorlag (S. 9). In neuerer Zeit beschäftigte sich Ursula Schulze 1986 mit einigen literarischen ‚Parzival‘-Bearbeitungen vom Anfang des 20. Jahrhunderts (vor allem Karl Gustav Vollmoeller, Gerhart Hauptmann, Albrecht Schaeffer) und speziell mit dem Verlust der mittelalterlichen Doppelwegstruktur in diesen Werken sowie den unvermeidlichen Konsequenzen für Form und Inhalt; und Siegrid Schmidt untersuchte 1989 die Wiederaufnahme des Parzival- (und des Artus-) Stoffes in deutschsprachiger erzählender Literatur für Jugendliche und für Erwachsene nach 1945. Ein Überblick von den Anfängen der literarischen Parzival-Rezeption (Johann Jakob Bodmer 1753) bis in die Gegenwart (Tandred Dorst 1981 und 1990, Christoph Hein 1989, Peter Handke 1989)1 war jedoch immer noch ein Desiderat der Mediävistik bzw. der Rezeptionsforschung. Die Studie Wasielewski-Knechts zielt darauf, diese auffällige Lücke zu schließen.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.1998.01.18 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 1998 |
Veröffentlicht: | 1998-01-01 |
Seiten 120 - 124
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