Wer auf einen Baukasten zurückgreift, verfügt über ein eingeschränktes Repertoire an Elementen, mit denen sich (im Unterschied zu den Möglichkeiten menschlicher Sprache) aufgrund präziser Regeln eine begrenzte Anzahl von Dingen fertigen lässt. Wer sich mit Bernhards Baukasten in der Version von Catherine Marten beschäftigt, zusammengesetzt aus „Textbausteine[n]“ („Satzzeichen, Pronomen, Wörter[n], Namen, Inquit-Formeln, einzelne[n] Sätze[n]“ bis hin zu ein- oder mehrseitigen Prosafragmenten), die der Autor nach einem „immer gleichen Verfahren“ kombiniert, als da sind „Wiederholen, Variieren, Austauschen, Hervorheben, seriell Überarbeiten etc.“, kann sich auf eine Selbstaussage des Autors (in „Drei Tage“) stützen (um damit in die von ihm aufgestellte Falle zu tappen, theoretische Statements ironie- und kontextfrei zu verstehen – Bernhard gibt in allen Interviews den Bernhard, bekannt aus Prosa und Theaterstücken): Er gehe, behauptet er, mit Sätzen und Wörtern um „wie mit einem Spielzeug, man setzt es übereinander, es ist ein musikalischer Vorgang. Ist eine bestimmte Stufe erreicht nach vier, fünf Stockwerken – man baut das auf – durchschaut man das Ganze und haut alles wie ein Kind wieder zusammen“.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2019.04.08 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 2019 |
Veröffentlicht: | 2019-12-06 |
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