Thomas Manns Novelle wird von ihrer narrativen Struktur geprägt. Der Erzähler berichtet nicht nur von Ereignissen während eines familiären Sommerurlaubs im Italien des Faschismus, sondern konfrontiert sich und sein Publikum mit der Erfahrung der eigenen Verführbarkeit. Dieses Eingeständnis versteckt sich, weil es vom Selbstbild des souveränen Intellektuellen abweicht, verschämt in narrativen Manövern, die zunächst nebensächlich wirken. Richtet man jedoch den Blick auf die nachzeitige Erzählsituation und folgt dem Leitmotiv der Ansteckung, dann verschiebt sich die Stellung des Erzählers zum Geschehen, der sich letztlich als eigentliche Hauptfigur der Novelle entpuppt.
Thomas Mann’s novella is characterised by its narrative structure. The narrator not only recounts events during a family summer holiday in fascist Italy, but confronts himself and his audience with his own susceptibility to seduction. Because it deviates from the self-image of the sovereign intellectual, this admission is sheepishly hidden in narrative manoeuvres which at first seem incidental. However, when we look at the subsequent narrative situation and follow the leitmotif of infection, we see that the narrator’s position in relation to the events shifts, and he ultimately emerges as the actual main character of the novella.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2023.04.06 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 2023 |
Veröffentlicht: | 2023-12-31 |
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