Der langjährige Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Wolfgang Frühwald, hat im Blick auf die Fördermittel für geisteswissenschaftliche Projekte wiederholt die Frage aufgeworfen, ob es forschungspolitisch vertretbar sei, einen namhaften Teil dieser Mittel langfristig durch die Unterstützung historisch-kritischer Gesamtausgaben zu binden. Denn in einem gleichen sich diese Ausgaben offenbar: Ihr Erscheinen dauert wesentlich länger und ist sehr viel teurer, als in einem ersten Entwurf projektiert. Freilich entwickeln die Projekte dann eine Eigendynamik. Wenn erst einmal die erste Million bewilligt und ausgegeben ist, geraten die Förderer in Zugzwang: Auch wenn die Ergebnisse nicht den Anträgen entsprechen, scheut man sich, ein Unternehmen abzubrechen, weil man damit sich selbst bestätigen würde, daß der Erstantrag nicht genau genug geprüft und die ersten Verlängerungsanträge mehr aufgrund von Versprechungen als Ergebnissen bewilligt wurden. Erst in neuerer Zeit fand die DFG verschiedentlich den Mut, die Förderung von Ausgaben nach mehrjähriger Bewilligung wegen mangelnder Ergebnisse abzubrechen.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.1998.04.12 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 1998 |
Veröffentlicht: | 1998-12-01 |
Seiten 631 - 635
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