Nichts weniger als eine editorische Großtat gilt es zu vermelden: Zwischen 1909 und 1938 veröffentlichte der Talmudgelehrte Louis Ginzberg (1873–1953) unter dem Titel „Legends of the Jews“ eine monumentale Sammlung der traditionellen, auf die biblische Literatur zurückgehenden jüdischen Erzählliteratur in englischer Sprache. Verfasst hatte Ginzberg das Manuskript der im Druck dann insgesamt sieben Bände umfassenden Anthologie – darunter 4 Bände mit Erzähltexten und 3 Bände mit Anmerkungen und Indices – überwiegend in deutscher Sprache. Die englische Übersetzung hatten Henrietta Szold, die Begründerin der amerikanischen zionistischen Frauenorganisation, und, in geringerem Umfang, der Anthropologe Paul Radin besorgt; sie haben Ginzbergs Vorlage auch bearbeitet und redigiert (die Indices wurden später von dem Rabbiner Boaz Cohen erstellt). Ungeachtet mehrerer Versuche wurde Ginzbergs Vorlage nie in ihrer originalen Textgestalt veröffentlicht (und war in dieser Form auch nicht zur Veröffentlichung gedacht). Dabei dokumentiert sie deutlicher noch als die letztlich veröffentlichte Übersetzung die Gelehrsamkeit Ginzbergs, der den rabbinischen Bestand der Aggada und die außerrabbinischen Quellen des jüdischen Erzählguts gleichermaßen souverän überschaute.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2024.01.13 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2024 |
Veröffentlicht: | 2024-01-11 |
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