„Wer den Lauf der menschlichen Dinge kennt, und weiß, wie dasjenige oft im Fortgange des Lebens sehr wichtig werden kann, was anfänglich klein und unbedeutend schien, der wird sich an die anscheinende Geringfügigkeit mancher Umstände, die hier erzählt werden, nicht stossen“, schreibt Karl Philipp Moritz 1785 im Vorwort zu „Anton Reiser“. Dass solche Beobachtungen alltäglicher Kleinigkeiten auch für den Göttinger Experimentalphysiker Georg Christoph Lichtenberg und seine in den „Sudelbüchern“ materialisierten intermediären Reflexions- und Schreibpraktiken zentral sind, zeigt Elisabetta Mengaldo in ihrer Studie. Gleich zu Beginn plädiert sie dafür, die „Sudelbücher“ zum einen in ihrer thematischen und gattungstypologischen Vielseitigkeit – in ihnen treffen „zwei Kulturen“, die rhetorisch-ästhetische und die naturwissenschaftliche, aufeinander –, zum anderen in ihrer „doppelte[n] zeitliche[n] Signatur“ wahrzunehmen: Wissensfragmente werden zwar fixiert, bleiben jedoch durch ihre intertextuelle Migration zwischen verschiedenen Medien und Textformaten veränderlich und aktualisierbar.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7806.2024.01.09 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7806 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2024 |
Veröffentlicht: | 2024-01-11 |
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